Rom II-VO und Umweltschädigung – Ein Überblick

Autor/innen

André Duczek

Über dieses Buch

Der Beitrag untersucht die kollisionsrechtliche Regelung des Art. 7 Rom II-VO. Diese nimmt im neu geschaffenen Kollisionsrecht der EU für außervertragliche Schuldverhältnisse eine Sonderstellung ein, da sie das, vor allem im deutschen IPR bekannte, Ubiquitätsprinzip übernimmt. Der Geschädigte kann sich bei außervertraglichen Schuldverhältnissen aus einer Umweltschädigung für die Anwendbarkeit des Handlungsortrechts entscheiden. Damit relativiert der europäische Gesetzgeber seine grundsätzliche Bevorzugung der Erfolgsortanknüpfung. Die Untersuchung der Norm folgt zwei Strängen. Zunächst wird der Anwendungsbereich der Rom II-VO, sowie der Anknüpfungsgegenstand der “außervertraglichen Schuldverhältnisse aus einer Umweltschädigung“ besprochen. Hierbei wird vorrangig versucht den Begriff der Umweltschädigung zu konkretisieren und mögliche Kollisionsnormüberschneidungen zu lösen. Anschließend wird das von der Rom II-VO zur Anwendung berufene Recht untersucht. Hierbei wird die Legitimation der Verwendung des Ubiquitätsprinzips im Rahmen von Umweltschädigungen thematisiert. Weiterhin wird auf Probleme eingegangen, die das Entscheidungsrecht des Geschädigten mit sich bringt. Dabei können vielfach bestehende Erkenntnisse aus dem deutschen Kollisionsrecht fruchtbar gemacht werden.

This paper addresses Art. 7 of the recent Rome II regulation. This provision, being subject to the new regulation scheme of the EU on the law applicable to non-contractual obligations, takes an exceptional position within that regulation. Whereas the general rule of Art. 4 paragraph 1 declares the “law of the country in which the damage occurs” (Erfolgsort) applicable, Art. 7 provides for the possibility to base a claim “on the law of the country in which the event giving rise to the damage occurred” (Handlungsort). Thus the EU embodied the principle of ubiquity even though it generally deviates from this notion. The analysis of Art. 7 Rome II follows two main lines. Firstly, the scope of Rome II and the meaning of “non-contractual obligation arising out of environmental damage” are considered. This basically includes the concretion of the term “environmental damage” and the solution of “conflicts between conflict rule s” i.e. of overlapping provisions within the Rome II regulation. Secondly, the applicable law is reviewed. It is dealt with questions regarding the legitimacy of the principle of ubiquity within Rome II as well as problems caused by the right of the harmed person to choose to base his or her claim on the law of the country in which the event giving rise to the damage occurred. It is argued that the construction of the similar German conflict of law rules enshrined in Art. 40 EGBGB is a proper guideline to deal with Art. 7 Rome II.

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Veröffentlicht

September 2009

Online-ISSN

1868-1778

Print-ISSN

1612-1368

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